Die Bezeichnung Schulden ist sehr allgemein.
Schulden hast du bereits, wenn du beispielsweise einen Dispokredit nimmst oder dir ein Smartphone auf Raten kaufst. Sobald du dir etwas von einer anderen Person leihst, gleich, ob es dein Freund, eine Freundin oder die Bank ist, hast du Schulden.

Das erste Stadium des Schuldenmachens ist die Verschuldung. Das bedeutet: Ich bin verschuldet, wenn ich Zahlungsverpflichtungen, wie z.B. Konsumentenkredite oder Ratenkäufe eingegangen bin und die monatlichen Raten mit meinen Einkommen regelmäßig zahlen kann.
Ich habe mir zwar Geld geliehen, kann es aber in nächster Zeit sicher zurückzahlen.

Viele Menschen in unserem Land finanzieren Konsumgüter  z.B. Elektrogeräte im Vertrauen auf ein sicheres regelmäßiges Einkommen durch die Aufnahme von Krediten. Diese Verschuldung durch Aufnahme von kurz- oder langfristigen Krediten ist grundsätzlich unproblematisch, wenn genügend finanzieller Spielraum für die Rückzahlung der Kreditraten vorhanden ist. Bei der Kreditaufnahme sollten eventuell eintretende unvorhersehbare Zusatzausgaben oder ein Rückgang der Einnahmen einkalkuliert werden.

Allerdings können auch bei großer Vorsicht plötzliche Arbeitslosigkeit und andere kritische Lebensereignisse dazu führen, dass du mit deinen monatlichen Einnahmen die Ausgaben nicht mehr ausgleichen kannst. Dann bist du überschuldet und solltest nach Lösungen suchen.

Man spricht dann von Überschuldung, wenn du längerfristig deine monatlichen Ausgaben, Lebenshaltungskosten, Rechnungen oder die vereinbarten Raten nicht mehr zahlen kannst. Dies kann schnell passieren und durch unterschiedliche Ereignisse verursacht werden.

Es kann sein, dass du

• in eine eigene Wohnung gezogen bist und dadurch unvorhersehbare Kosten auf dich zugekommen sind.

• dich von deiner Freundin/ deinem Freund getrennt hast und nun aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen musst .. oder die Miete jetzt allein zahlen musst.
• du plötzlich deine Arbeit oder Ausbildung verloren hast.
• du zu viel ausgibst und keinen Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben hast und somit "über deine Verhältnisse" lebst.
• vielleicht nie gelernt hast, wie man richtig mit Geld umgeht.
• …

Wenn diese Fälle eingetreten sind und du die monatlichen Kosten nicht mehr begleichen kannst und Zahlungsschwierigkeiten hast, dann wende dich an eine Schulderberatung in deiner Nähe. Hier gibst du deine Postleitzahl ein und siehst, welche Beratungsstelle für dich zuständig ist.

Primärschulden, sind Schulden, die die körperliche und seelsiche Lebenshaltung des Schuldners und die seiner Haushaltsangehörigen gefährden. Zu diesen vorrangigen Schulden gehören u.a. Mietschulden, Energieschulden, rückständige Krankenkassenbeiträge, Geldstrafen und Bußgelder.
Siehe auch: Gefährliche Schulden

Hilfsangebote bei Primärschulden

Hilfe bei drohendem Wohnungsverlust

Antrag auf Übernahme der Mietschulden beim Sozialleistungsträger in München:
Die Fachstelle zur Vermeidung von Obdachlosigkeit (FAST) in den Sozialbürgerhäusern berät über eine Übernahme der Mietrückstände, über die Rechtmäßigkeit der Räumungsklage, über mögliche wirtschaftliche Hilfen, über Anspruch auf Wohngeld oder andere Wohnhilfen.

Hilfen bei akuter Wohnungslosigkeit In München

Die zentrale Wohnungslosenhilfe (ZEW) im Amt für Wohnen und Migration hilft bei akuter Wohnungslosigkeit mit Unterbringung, sozialpädagogischer Betreuung und/oder finanziellen Leistungen

Geldstrafen
Umwandlung der Geldstrafe in Sozialstunden/gemeinnützige Arbeit oder Antrag auf Ratenzahlung.

Sekundärschulden gefährden nicht unmittelbar die körperliche oder seelische Existenz. Das sind alle sonstigen Schuldenarten, wie z.B. Telekommunikationsschulden, Bankschulden, Schulden beim öffentlichen Personenverkehr und Privatschulden.

Die Gläubiger unterscheiden nicht zwischen Primär- und Sekundärschulden. Alle Schuldenarten solltest du daher ernst nehmen und dich darum kümmern. Wie du das machen kannst, erfährst du hier.